Die Digitalisierung hat die Welt im 21. Jahrhundert geprägt und verändert. Wir können die Realität erweitern (Augmented Reality) oder sogar in einer virtuellen Welt leben (Virtual Reality). So können wir unser Leben gestalten und inszenieren, mit Menschen auf der ganzen Welt kommunizieren und diskutieren und mehr denn je verbunden sein. Aber was machen all diese neuen Möglichkeiten mit uns und wer sind wir eigentlich in diesen neuen Dimensionen? Alles ist verfügbar und vorhanden, aber wir können es weder richtig erfassen noch richtig verstehen. Uns fehlt die Referenzerfahrung, weshalb dieses Projekt eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung unserer Erfahrung spielt. Was passiert mit unserer Wahrnehmung, wenn wir uns kontinuierlich zwischen einer realen und einer virtuellen Identität bewegen?

 Die Leute starren auf ihre Handys – immer und überall. 1 Million Selfies machen wir jeden Tag – nachlässig und ohne Reflexion. Wir kommunizieren über unsere Smartphones und sind rund um die Uhr erreichbar. Alles durchläuft einen digitalen Filter und unsere Identität kann sich von Netzwerk zu Netzwerk, von Account zu Account ändern. Den ganzen Tag wechseln wir scheinbar mühelos zwischen diesen beiden kontrastierenden Welten hin und her: eine in Ultra HD und RGB, die andere live und in Farbe.

 Ich habe diesen Identitätswandel durch die Digitalisierung untersucht und mit dem Thema der Identität in der Reflexion gearbeitet.

Fotograf Sadan Ekdemir